Im Januar starten viele Verbraucher hoch motiviert und mit guten Vorsätzen in die Gestaltung ihres neuen Jahres. Die unterschiedlichsten Vorhaben halten Einzug in die Freizeitplanung: ein gesünderer Lifestyle durch mehr Bewegung, das Erlernen einer neuen Fähigkeit, besseres Stressmanagement sowie gemeinsame Zeit mit den Herzensmenschen. Der jüngste Mintel-Report zur Freizeitgestaltung der Deutschen zeigt die Trends, die sich 2023 über die guten Vorsätze hinaus manifestieren dürften.
Eine wesentliche Thematik, die Anbieter des Freizeit-Sektors ebenso wie Verbraucher befasst, ist die Kostenkrise. Die höheren Ausgaben bei der Lebenshaltung, bedingt durch globale Geschehnisse und Inflation, senkten auch das Vertrauen der Deutschen in ihre Vermögenssituation im vergangenen Jahr erheblich. Über die Hälfte der Befragten (56 Prozent) gab an, dass sie es für wahrscheinlich halten, aufgrund von Preiserhöhungen im nächsten Halbjahr weniger Freizeitaktivitäten als bisher unternehmen zu können. Die Folge: eine Verknappung bei Häufigkeit und Budgets für Reisen, Events und Hobbies prägt die Erwartungen an das Preis-Leistungs-Verhältnis maßgeblich.
Raum für Gemeinsamkeit
Krisenfest scheint nach den Pandemie-Jahren allerdings das Bedürfnis nach Geselligkeit zu bleiben. Knapp ein Viertel der deutschen Konsumenten gab gegenüber Mintel an, weiterhin Ausgaben für die Freizeitgestaltung mit Familie und Freunden zu tätigen, selbst wenn die finanzielle Situation Einschränkungen nötig mache. Top-Priorität in der digitalisierten Post-Pandemie-Welt bleibt damit Socializing (68 Prozent bevorzugen Unternehmungen mit der Familie oder Freunden gegenüber Unternehmungen alleine). Die gemeinschaftlichen Aspekte von Freizeitaktivitäten lassen sich beispielsweise durch gut zu teilende Menüs und Speisen im Restaurant wie Tapas oder mit speziellen Gruppentickets hervorheben. Exemplarisch hierfür ist das Theater-Club-Abo des Theater Trier. Es ermöglicht den Besuch der Vorstellungen in Gruppen und schafft gleichzeitig Gelegenheit zum Austausch.
Echtes Erleben, auch in der VR
Obwohl die Gen Z über das größte Repertoire an Freizeitaktivitäten verfügen, ist der Großteil dieser Generation weiterhin aktiv auf der Suche nach neuen Freizeitaktivitäten, die es auszuprobieren gilt. Damit resoniert besonders ihr Verhalten mit dem von Mintel herausgearbeiteten Trendtreiber Erlebnisse, der die Suche nach Stimulation beschreibt. Die Aufgeschlossenheit der jüngeren Verbraucher gegenüber Neuem spiegelt sich nicht nur in der Fülle ihrer Hobbies und Interessen wider, sie gibt auch den Weg für technologisch unterstützte Aktivitäten beispielsweise mittels Virtual Reality frei. Das Miniatur Wunderland Hamburg bietet zum Beispiel zusätzlich zur klassischen Ausstellung auch die Virtual-Reality-Version an, in der Besucher via Technik in das Innere der Zugwaggons eintauchen und eine neue Perspektive einnehmen können.
Das Miniatur Wunderland in Hamburg gewährt seinen Besucher:innen mithilfe von VR neue Einblicke.
Quelle: Miniatur Wunderland/YouTube
Flexible Lösungen
Auch das Neudenken von Geschäftszeiten und Modalitäten kann sich lohnen. Etwa verfügen Babyboomer nach Eintritt in die Rente über die meiste Tagesfreizeit und lassen sich mit gezielten Angeboten während der klassischen Bürozeiten ansprechen. Dies funktioniert besonders im Fitness- und Gesundheitssektor, da das Thema für die Babyboomer einen besonders hohen Stellenwert hat. Zudem ist diese Branche traditionell im Kontext Neujahrsvorsätze zuhause und kann so über den Jahresanfang hinaus von einer stärkeren Individualisierung profitieren. Physiofit Münster macht mit seinem Fit 50+ Angebot vor, wie bedürfnisgerechte Ansprache gestaltet werden kann. Ein weiteres Beispiel für dynamische Anpassung an Zielgruppe und Markt – über die Generationen hinweg- stellt Urban Sports dar. Der Sportclub bietet Abonnements in verschiedenen Preislagen von S bis XL und ermöglicht seinen Kunden damit, auch bei finanziellen Engpässen in der aktuellen Lage treu zu bleiben.
Unser Fazit
Das Erlebnis steht für viele Konsumenten weiter an erster Stelle – sowohl in der realen Welt als auch in der virtuellen Realität. Letztere ist besonders für Gen Z anziehend. Gemeinschaftliche Erlebnisse haben nach der sozialen Distanz der Corona-Pandemie einen besonders hohen Stellenwert. Darüber hinaus kann die Freizeit- und Unterhaltungsbranche trotz finanzieller Belastung der Verbraucher mit besonderem Verständnis für die Zielgruppe und kreativen Konzepten punkten.
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