Die Generation Alpha ist digital-orientiert und wird über die größte Kaufkraft in der Geschichte verfügen. Ihre auf die sozialen Medien ausgerichtete Erziehung und ihr natürlicher Umgang mit Digitalem wird sich maßgeblich auf ihr Kaufverhalten auswirken. Dies sollten Hersteller von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten im Marketing beachten.
Wer gehört zur Generation Alpha?
Die Generation Alpha ist die nächste Generation von Verbraucher:innen, die zwischen 2010 und 2025 geboren werden und aktuell zwischen 0 und 13 Jahren alt sind. Sie wird auch als „Mini-Millennials“ oder „Tech-Generation“ bezeichnet. Die meisten haben Millennial-Eltern. Sie werden in eine Welt hineingeboren, in der Technologie allgegenwärtig ist, und sie sind von klein auf mit Digitalem in Berührung gekommen. Ein Großteil der Daten, die wir verwenden, um Hypothesen über das Verhalten dieser Generation aufzustellen, basiert auf den Einstellungen von Teenagern und Tweens, von denen einige als die Jüngsten der Generation Z eingestuft werden, sowie auf den Sichtweisen der Eltern der Generation Alpha, den Millennials.
Die ältesten “Alphas” wurden in dem Jahr geboren, in dem das iPad und Instagram auf den Markt kamen. Sie sind in eine Kultur eingetaucht, in der soziale Medien und Künstliche Intelligen bereits existieren und das Metaversum immer beliebter wird.
Vier Möglichkeiten für Kosmetik- und Körperpflege-Unternehmen, sich auf die Generation vorzubereiten
Mintel-Forschungsergebnissen legen nahe, dass die Generation Alpha hohe Erwartungen an die von ihr gewählten Produkte und Unternehmen stellen wird. Was müssen sie also über diese Generation wissen? Im Folgenden stellen wir vier Erkenntnisse vor, die Beauty-Anbieter beim Marketing für die Generation Alpha beachten sollten.
1. Den Einfluss, den Millennials und die jüngere Gen Z auf die Generation Alpha haben berücksichtigen
Da die Generation Alpha in etwa gleich alt ist wie die Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) und von Millennial-Eltern (geboren zwischen 1981 und 1996) großgezogen wurde, werden die Einstellungen und Werte der Generation Alpha stark von den vorangegangenen Generationen beeinflusst. Die Mintel-Studie zu Beauty-Konsument:innen aus der Gen Z zeigt zum Beispiel, dass die Generation Alpha sich auf die Erwachsenen in ihrem Leben verlässt, wenn es um die finanziellen Mittel für den Kauf von Beauty-Produkten geht, und dass sie den Rat ihrer Angehörigen einholt.
Da die Generation Alpha noch kein verfügbares Einkommen hat, ist es hilfreich, die Gewohnheiten ihrer Millennial-Eltern heranzuziehen. Denn die Millennials sind ebenfalls in einer digitalen Welt aufgewachsen und verstehen die Risiken, Herausforderungen und Vorteile von „vernetzten“ Kindern. Sie wissen, wie wichtig Technologie ist, wenn es darum geht, in Kommunikation zu bleiben, die Gemeinschaft zu fördern und soziale und interkulturelle Kompetenzen zu entwickeln.
Die meisten Angehörigen der Generation Alpha haben Zugang zu technischen Geräten und Smartphones, aber sie gehen mit Technologie ganz anders um als jede andere Generation, zum Teil weil sie mehr über sie wissen.
Die Auswirkungen von Technologie auf Kinder werden oft negativ bewertet, wie etwa die kürzere Aufmerksamkeitsspanne. Die Bildschirmzeit der Alpha-Generation ist jedoch nicht mehr die passive Erfahrung früherer Generationen – es gibt mehr Möglichkeiten zur Interaktion und Kollaboration. Wenn sie älter werden, erwarten sie folglich interaktive Erlebnisse von Kosmetikanbietern. Auch wenn ihre Routinen noch nicht gefestigt sind, zeigt unsere Forschung, dass das Interesse an Beauty und das Formen erstee Routinen bereits begonnen haben, und dass Engagement und damit der Aufbau authentischer Beziehungen von entscheidender Bedeutung sein werden.
2. Gen Alpha wird eine sich ständig weiterentwickelnde Beziehung zur Technologie haben
Die Mintel-Studie über die Beauty-Konsument:innen der Gen Z weißt darauf hin, dass es für die Gen Alpha als Digital Natives selbstverständlich ist, Produkte online zu kaufen und virtuell mit Unternehmen zu interagieren. Dies dürfte den E-Commerce-Umsatz in Zukunft weiter ankurbeln. Das lässt die Prognose zu, dass der Beauty-Sektor profitieren wird. Hier sind die Akteure bereits perfekt darauf vorbereitet, virtuelle Anprobe-Tools zu integrieren, die durch Augmented Reality und Virtual Reality ermöglicht werden, was das Metaversum zu einer authentischen Plattform für die Markenwelt und den Austausch mit Konsument:innen macht.
Zwar bieten Einzelhändler immer mehr Services online an, die die Entdeckung von Produkten und die virtuelle Interaktion erleichtern, doch die Studie zeigt auch, dass die Generation Alpha die stationären Geschäfte nicht ganz aufgeben wird. Um Gen-Alpha-Kund:innen anzuziehen, sollten Einzelhändler das Einkaufen im Laden mit echten Erlebnissen verknüpfen.
Es wird erwartet, dass die Generation eine Kombination aus Online- und Offline-Kanälen für den Einkauf von Kosmetik- und Körperpflegeprodukten nutzen wird. Unternehmen, die ihr Bedürfnis nach Komfort, Personalisierung und Nachhaltigkeit erfüllen können, haben gute Erfolgschancen.
Darüber hinaus sollten die Auswirkungen von Social Media und Virtual Reality auf Gen Alpha berücksichtigt werden. Es wird wichtiger werden, die negativen Auswirkungen der sozialen Medien zu verstehen und proaktiv eine gesunde Beziehung zu ihnen zu fördern.
3. Gen Alpha wird Unternehmen an höhere Nachhaltigkeitsstandards binden
Wie jede neue Bevölkerungsgruppe fühlen auch sie sich zutiefst dafür verantwortlich, die von früheren Generationen verursachten Umweltschäden auszugleichen. Mintel-Untersuchungen über die Aktivitäten von Teenagern und Tweens beleuchten, dass sie sich der Konsequenzen von Untätigkeit direkt bewusst sind, was sie dazu motiviert, sofort zu handeln.
Ihr Eifer, etwas zu bewegen, geht über Awareness hinaus; sie suchen aktiv nach Wegen, um zu einem positiven Wandel beizutragen. Themen wie Nachhaltigkeit, Klima, Ernährung, Arbeit, Geschlechtervielfalt und Rassismus werden von der älteren Generation Alpha häufig angesprochen, da sie sich bemühen, die Aufmerksamkeit auf diese Themen zu lenken.
Alpha wächst mit einem Verantwortungsgefühl für den Umweltschutz auf, das ihr von klein auf in die Wiege gelegt wurde. Sie werden sich auch zunehmend darüber klar, wie sich persönliche Entscheidungen auf die Umwelt auswirken, und viele sagen, dass sie umweltfreundliche Beauty-Produkte bevorzugen.
Die Eltern von Alpha-Kindern kaufen eher umweltfreundliche Produkte und haben ein größeres Interesse an nachhaltigen Verpackungen und Inhaltsstoffen. Sie sind auch skeptischer gegenüber Auslobungen und sensibler für Greenwashing. All diese Werte werden sie an ihre Kinder weitergeben.
4. Gen Alpha wird Marken zu mehr Inklusion anhalten
Die Generation Alpha wünscht sich eine stärkere Vertretung von DEI (Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion) in der Schönheitsbranche. Sie sind eine soziale Generation, die sich aktiv um Diversität und Inklusion kümmert. Es ist anzunehmen, dass sie eher Anbieter unterstützen werden, die ihre Werte teilen.
Kosmetikhersteller, die die Generation Alpha ansprechen wollen, sollten sich auf DEI-Bemühungen konzentrieren, indem sie Models und Botschafter:innen mit unterschiedlichem Hintergrund einsetzen, Produkte für alle Haut-/Haar-/Körpertypen entwickeln und transparent über ihre Intiativen berichten.
Auch sollten Unternehmen sich darauf konzentrieren, ein positives Körperbild und Selbstakzeptanz zu fördern. Mintel-Unfragen haben ergeben, dass die Generation Alpha mehr als jede andere Generation für psychische Probleme sensibilisiert ist und eher dazu neigt, traditionelle Schönheitsstandards in Frage zu stellen und innere über äußere Schönheit zu stellen.
Mit diesem Wissen, sollte die Beauty-Industrie dazu beitragen, Gespräche über psychische Gesundheit zu normalisieren und mit Organisationen zusammenarbeiten, die die mentale Gesundheit fördern, und helfen, die Stigmatisierung abzubauen. Unternehmen, die sich offen mit Fragen der psychischen Gesundheit befassen, werden bei der Generation Alpha Anklang finden.
Wie auf die einzigartigen Verbraucherbedürfnisse von Gen Alpha reagieren?
Die Generation Alpha wird noch stärker digital-orientiert sein
Konsument:innen dieser Generation werden Technologien (z. B. Smartphones, soziale Medien) noch schneller übernehmen als die Generation Z und in einer mobilen Realität aufwachsen. Dem können Unternehmen mit Mobile-First-Strategien für nahtlose Erlebnisse auf allen Plattformen gerecht werden.
Gen Alpha wird vielfältiger sein
Es wird prognostiziert, dass die Verbraucher der Generation Alpha diverser sind als jede andere Altersgruppe. Sie erwarten, dass sich die Vielfalt, die sie in sich selbst und ihren Altersgenossen sehen, auch in den Marketingbemühungen widerspiegelt. Unternehmen sollten bei allem, was sie tun, auf Vielfalt und Inklusion achten und dabei nicht nur den kulturellen Hintergrund, sondern auch das Alter, die sexuelle Orientierung, das Geschlecht und vieles mehr berücksichtigen.
Gen Alpha-Konsument:innen sind noch Kinder
Die Alphas mit Werbeaktionen in den Geschäften und Videos von Influencern/Marken anzusprechen, ist attraktiv, aber die Eltern der Gen Alpha zu erreichen, mit denen sie ihre Vorlieben teilen, ist entscheidend, um zu vermitteln, wie Produkte und Dienstleistungen das Wohlbefinden der Kinder verbessern können.
Mit ihnen wachsen und sie durch Werte ansprechen
Die Geschichte eines Unternehmens sollte beinhalten, wofür es steht, welche Auswirkungen es hat (im Guten wie im Schlechten) und wie es zu Lösungen beiträgt. Dabei sollten die sozialen Herausforderungen, die für die Generation Alpha wichtig sind, berücksichtigt und mit Sorgfalt und Authentizität kommuniziert werden.