Mit Unisex-Raumdüften neue Zielgruppen erschließen

Mit Unisex-Raumdüften neue Zielgruppen erschließen

24/04/2023
Lesezeit: 4 Min.

Lockdown-Quartier, Homeoffice, Spielplatz und Refugium – das Zuhause deutscher Verbraucher:innen hat zuletzt eine Metamorphose durchlebt. Geblieben ist ein Ort, an dem viel Zeit verbracht wird. Damit sich selbiger nach Heimat anfühlt, kommen Produkte für alle Sinne zum Einsatz: Fast zwei Drittel der deutschen Konsument:innen nutzen Lufterfrischer und Raumdüfte. Ein neuer Mintel-Report widmet sich dem Markt für Luftpflege und zeichnet den Trend zu geschlechtsneutralen Düften und Wellness-Attributen nach.

Der Duft des erschwinglichen Eskapismus

Während der stete Bedarf Haushaltsprodukte weitestgehend rezessionsresistent macht, unterliegt die Nachfrage nach Luftpflegeartikeln der wirtschaftlichen Situation. Beinahe jede:r zweite Deutsche nimmt die Preissteigerung für Alltägliches im Haushalt wahr; zwei von fünf  Verbraucher:innen setzen sich stärker mit den Preisen auseinander. Gleichzeitig ist ein zunehmendes Bewusstsein für Gesundheit entstanden, das sich beim erhöhten Verbrauch von Sprays zur Desinfektion, Neutralisation von Gerüchen und Beduftung ausdrückt.

Die Mehrheit der deutschen Konsument:innen schreibt ihrem Zuhause eine zentrale Rolle für ihr Wohlbefinden zu. Die Erkenntnisse aus dem Report implizieren weiter, dass natürliche Inhaltsstoffe Verbraucher:innen besonders ansprechen. Ihr Potential liegt in der Kombinationsmöglichkeit von Gesundheits- und Wellness-Attributen mit ihrer atmosphärischen Wirkung für das Raumklima.

Smarter Aroma-Diffusor mit luftklärender Funktion von Moodo, der über die dazugehörige App individuelle Geruchsstimmungen kreieren lässt. Benutzer:innen können vier Aromakapseln aus dem Sortiment einsetzen und über Kombination und Intensität ihr individuelles Dufterlebnis gestalten. Quelle: MoodoAir Ltd.

Frische Ansätze im Aircare-Segment sprechen Gen Z an

In den Jahren der Pandemie stieg die Anzahl der Stunden, die im Homeoffice verbracht werden, rasant. Mit ihnen wächst das Interesse an Luftpflege ₋ gerade bei jungen männlichen Konsumenten, die nach Möglichkeiten der Lufterfrischung suchen. Ihnen könnte der Einsatz innovativer Technologie positiv auffallen, der zuletzt vor allem bei Luftfiltern mediales Interesse weckte. Auch abseits der Lufthygiene gibt es Optionen, technische Innovationen zu zeigen und insbesondere Gen Z zu begeistern. Zum Beispiel durch die Möglichkeit, individuelle Dufterlebnisse zu Hause via App zu kreieren oder auch die persönliche Duftberatung online, wie sie die Marke Rituals anbietet. Geruchliche Nuancen, die auf die männliche Gen Z zugeschnitten sind, treffen auf deren besonderes Interesse an neuen Technologien. Dies geht mit nativer Nutzung von Social Media einher. So erscheint es nur konsequent, dass sie die größte Konsumentengruppe beim Online-Einkauf von Aircare-Produkten darstellen. Auf allen Kanälen kaufen über drei Viertel (81 Prozent) der männlichen Verbraucher zwischen 16-24 Jahren Lufterfrischer und Raumdüfte ein. Bei den weiblichen Gleichaltrigen sind es mit 91 Prozent nur zehn Prozentpunkte mehr, die sie zur aktivsten Zielgruppe machen. 

 

Home & Soul Duftkerze aus Sojawachs von Butlers mit geschlechtsneutraler Duftnote, die Erinnerungen an den warmen Sommerregen wecken soll. Blumige Nuancen bilden zusammen mit erdverbundenen, würzigen Aspekten einen Unisex-Duft, der auf die positive Wirkung von olfaktorischer Erinnerung abzielt. Quelle: Mintel GNPD

Geschlechtsneutrale Geruchsrichtungen fürs Wohlbefinden

Auch der zwischen 2020 und 2022 gewachsene Marktanteil des ohnehin beliebtesten Aircare-Produktes, der Duftkerze, wirkt begünstigend. Aircare-Unternehmen erhalten gerade hier durch gender-übergreifende Düfte in einem breiter aufgestellten Sortiment die Chance, neue Konsumentengruppen zu erreichen. Damit können sie einen Mehrwert für diejenigen gestalten, die sich nicht labeln lassen möchten. Beim Parfüm werden blumige Noten meist als feminin wahrgenommen, holzige oder würzige Nuancen gelten traditionell als maskulin. Eine Möglichkeit, Düfte für das Zuhause abseits von Stereotypen zu präsentieren, liegt in der Komposition von Geruchs-Momenten, die sich eher auf Erinnerungen oder natürliche Szenarien beziehen. Ein Beispiel hierfür ist die Home & Soul Kollektion von Butlers, die für die Nuance No. 2 Summer Rain verschiedene Noten kombiniert, die allen geschlechtlichen Attributen zugeordnet werden können.

Unser Fazit

Nach den Branchenrekorden in den Jahren 2020 und 2021 bedarf es unter schwierigen Marktbedingungen neuer Produktwerte. Eine stärkere Gewichtung auf Wellness und luxuriöse Entspannungsmomente zu Hause ist ein Weg. Innovation bei Technologie und der Kreation von Unisex-Düften ein Weiterer, der in die vier Wände der Zielgruppe führen könnte.

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