Trendbeobachtung: 5 Initiativen zur Förderung des mentalen Wohlbefindens

Trendbeobachtung: 5 Initiativen zur Förderung des mentalen Wohlbefindens

29/10/2020
Lesezeit: 5 Min.

Durch die Zeitumstellung letzte Woche und das trübe, nass-graue Wetter macht sich zurzeit bei vielen Menschen die Herbststimmung breit. Gerade jetzt, wenn die Tage wieder etwas dunkler werden und wir im Zuge des zweiten Lockdowns dazu angehalten sind, unsere sozialen Kontakte zu reduzieren, müssen wir mehr Acht auf unser körperliches und geistiges Wohlbefinden geben.  In diesem Artikel stellen die Experten des Mintel Trends-Teams die jüngsten Initiativen vor, die sich genau diesem Thema widmen. Vom Glücks-Museum in Kopenhagen bis hin zu einer digitalen Detox-Kur  im englischen Essex haben unsere Experten fünf Beispiele zusammengetragen, die den Konsumenten dabei helfen sollen, ihre mentale Gesundheit zu priorisieren.

Das Happiness Museum – Dänemark

Das Happiness Museum in Kopenhagen soll seine Besucher an die Dinge erinnern, die sie zu schätzen wissen und sie glücklich machen. Geleitet wird die Einrichtung vom Glücksforscher Meik Wiking, Autor der Bücher „Hygge – ein Lebensgefühl, das einfach glücklich macht“ und „Lykke: Der dänische Weg zum Glück“. Hinter dem Kuratorium steckt überdies das Happiness Research Institute, einer unabhängigen Organisation, die zu den Themen Wohlbefinden und Lebensqualität forscht. Das Museum klärt über die Geschichte des Glücklichseins auf und schenkt Besuchern die Möglichkeit, an interaktiven Lichttherapien und Gedankenexperimenten teilzunehmen.

Eine Touristenattraktion zum Thema Glücklichsein – was könnte man sich Schöneres in einer  Zeit vorstellen, in der die Welt schier Kopf steht? Auch Unternehmen und Marken versuchen, Positivität und Optimismus zu versprühen, um den Verbrauchern durch diesen globalen Ausnahmezustand zu helfen. Apps und Podcasts zum geistigen Wohlbefinden, Achtsamkeit und positiver Lebenseinstellung sind dabei effiziente und populäre Tools, um Konsumenten beim Abschalten zu helfen.

Quelle: CNN

Einfach mal den Stecker ziehen – Großbritannien

Unplugged ist eine dreitägige „digitale Entziehungskur“ in einer in Essex gelegenen Hütte, die den Londonern einen Rückzugsort in der Natur bieten soll. Umgesetzt wurde die Idee von zwei Freunden, die erkannten, dass sie sich von ihren Geräten kaum noch trennen konnten. Für den Aufenthalt in der einsamen Hütte müssen Besucher drei Tage lang den „Stecker ziehen“ und ihre Mobiltelefone wegsperren. Damit es jedoch nicht allzu langweilig wird, findet sich darin eine Grundausstattung mit Karte und Kompass, damit der Erkundung der umliegenden Wanderrouten nichts im Weg steht. In der Einrichtung ebenso enthalten sind außerdem Bücher, Puzzles und Brettspiele einschließlich eines alten Nokia-Handys für Notfälle.

Die geistige und körperliche Gesundheit der Verbraucher kann durch Unternehmen unterstützt werden, z. B. indem sie die Menschen in die Natur und weg von ihren Bildschirmen führen. Da es aufgrund der Pandemie weniger Möglichkeiten gibt, nach Übersee zu fliegen, kann sich dies zu einem langanhaltenden Trend entwickeln. Für inländische Veranstaltungsorte und Gastgewerbe mit Wellness-Fokus dürfte dies den Lokaltourismus wieder etwas stärker ankurbeln.

Wellness-on-Demand – USA

Rapper und Schauspieler Common bietet auf seinem YouTube-Kanal eine neue Videoreihe namens Com&Well  an, die sich den Themen Wellness und Gesundheit widmet. In den sechs Episoden spricht er mit Personen seines eigenen Gesundheits- und Wellness-Teams über Workouts, Kochen, Mindfulness und das heimische Gärtnern.

Geht es ums eigene Wohlbefinden, gibt es nicht den einen Ansatz, sondern eben viele verschiedene Strategien und Optionen – die heutige Fülle dieser Möglichkeiten kann allerdings auch schnell zu einer Entscheidungsparalyse führen. Verbraucher suchen daher oftmals nach einer klaren Richtschnur  und einfachen Umsetzungsmöglichkeiten. Experten können Unternehmen bei der Angebotsentwicklung zu unterstützen und Einblicke in die Fachwelt geben.

Quelle: YouTube

Wellness-Pakete als Dienstleistungsservice – Hong Kong

AXA Hong Kong hat eine Wellness-Plattform gelauncht, auf der eine Reihe von Programmen und Dienstleistungen zur Verbesserung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens wie auch zur Behandlung chronischer Krankheiten  zu finden ist. Kunden können außerdem die Emma by AXA-App nutzen, um Zugang zu bis zu 20 Gesundheitsdienstleistungen zu erhalten. Mit inbegriffen ist der Service AXA Goal, der täglich die gelaufenen Schritte mitzählt und dank dem es je nach persönlich festgelegten Erfolgen bis zu 20 Prozent Rabatt auf das nächste Vertragsjahr gibt.

Im Zuge der Pandemie sind sich die Verbraucher eines ganzheitlichen und langfristigen Ansatzes für Gesundheit und Wohlbefinden bewusster geworden, um ihr Immunsystem gegen Virusinfektionen zu stärken. Neben der Aufrechterhaltung der körperlichen Gesundheit durch Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel und Bewegung rückt auch das geistige und sogar spirituelle Wohlbefinden stärker in den Fokus. Der expandierende Gesundheits- und Wellnessmarkt bietet spannendes  Marktpotenzial, wobei Kooperationen im Sinne von Dienstleistungspaketen sinnvoll sind, um Verbraucher ganzheitlich anzusprechen.

Quelle: AXA

Gärtnern für Zufriedenheit – Mexiko

Urban Gardens ein mexikanisches Projekt, das lokale Gärtnereien während des Lockdowns dabei unterstützt hat, Pflanzen an Haushalte zu verkaufen. Der Hintergrund: Das heimische Gärtnern soll therapeutische Effekte erzielen und den Menschen dabei helfen, Lebensmittel selbst zu Hause anzubauen.

Eine der größten Herausforderungen dieses Jahr ist der Verlust der persönlichen Freiheit gewesen, vor allem im Hinblick auf die Kontaktreduzierung im Zuge des Lockdowns. Obwohl soziale Distanzierungsmaßnahmen derzeit immer noch das Mittel zur Eindämmung des Virus sind, haben viele Menschen mit den Folgen dieser sozialen Isolation zu  kämpfen. Neue und alte Hobbies können daher befreiend oder zumindest ablenkend wirken. Gartenarbeit hat zudem den Vorteil, dass Verbraucher an die frische Luft kommen und wieder einen persönlichen Bezug zur Natur und zu Lebensmitteln bekommen – auch wenn der Eigenanbau von Obst und Gemüse den Wocheneinkauf nicht gänzlich ersetzen kann.

Erfahren Sie mehr über Mintel Trends und wie Ihnen unser Angebot dabei behilflich sein kann, kulturelle und wirtschaftliche Veränderungen zu verstehen, um Verbraucher noch gezielter anzusprechen.

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