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War im Jahr 2017 die Mandelmilch noch der Gewinner in Sachen Pflanzenmilch-Innovation in Deutschland, ging der Pokal im vergangenen Jahr an Hafermilch – diese machte mit 26 Prozent den stärksten Anteil aller Produkteinführungen in dieser Kategorie aus.
Neben Geschmacks- und Gesundheitsgründen spielen auch ethische Gründe eine Rolle für die steigende Popularität von Hafermilch. Diese kann im Vergleich zu Sojamilch nämlich lokal hergestellt werden und weist somit eine positivere Umweltbilanz vor. Schließlich gibt gut ein Drittel der Deutschen an, dass Pflanzenproteine besser für die Umwelt seien als Proteine tierischen Ursprungs.
Dieser Heimvorteil lässt Hafermilch nicht nur in Sachen Ökobilanz besser dastehen, sondern macht den Pflanzendrink ebenfalls preiswerter. Nebenbei lässt er sich geschmacklich hervorragend mit Kaffee kombinieren. So schätzen Baristas Hafermilch für ihre cremige Textur, dank der sie sich leicht zu Schaum verarbeiten lässt.
In den Staaten wurde die Popularität der Milchalternative vor allem durch die schwedische Marke Oatly! angetrieben, die ihr Produkt zunächst bewusst nur in ausgewählten Coffeeshops anbot, bevor sie ihre Hafermilch auch in den dortigen Supermärkten lancierte. Zu einem gewissen Punkt war das Produkt in den Staaten so beliebt, dass es bei einigen Lebensmittelhändlern komplett ausverkauft war.
Auf dieser Integration in die Kaffeekultur aufbauend versuchen internationale Marken nun, auf diesen Trend mithilfe von RTD-Kaffeegetränken mit Hafermilch zu reagieren. Jedoch zeigt sich auch hier, dass Oatly! seinen Mitbewerbern einen Schritt voraus ist; mittlerweile finden sich in dem Portfolio der Marke etwa auch natürliche Energy und Protein Drinks mit Hafermilchprotein.
Stichwort Protein: Hafermilch enthält mehr Ballaststoffe und Proteine als Nussmilchsorten und ist ebenfalls reich an Eisen und B-Vitaminen. Zudem ist sie im Vergleich zu Soja- und Mandelmilch frei von Allergenen.
Unseres Erachtens lohnt es sich bei der Positionierung die Nachhaltigkeit und gesundheitlichen Vorteile von Hafermilch zu betonen, um sie so von anderen Milchalternativen auf Pflanzenbasis abzugrenzen. Dabei sollte Hafermilch nicht nur als Produkt für laktoseintolerante Menschen beworben werden, sondern sich auch an sogenannte flexitarische Konsumenten richten, die mehr pflanzliche Produkte in ihre Ernährung einbauen möchten.
Der Natürliche Energy Drink mit Erdbeere und Holunder von Oatly! wurde aus schwedischem Hafer hergestellt und enthält weder Laktose noch Soja.
Der Nitro Cold Brew Latte Coffee von Minor Figures Coffee aus einer kolumbianisch-peruanischem Kaffeemischung mit Hafermilch enthält keinen zusätzlichen Zucker. Das laktosefreie Getränk ist für Veganer geeignet und wurde in einem 18-stündigen Verfahren in einer kleinen Rösterei im Osten Londons hergestellt.
Die Ungesüßte Hafermilch von Innocent soll einzig aus Hafer, Quellwasser und einer Prise Meersalz bestehen und keinerlei Zusatzstoffe und Laktose enthalten. Sie kann mit Tee und Kaffee genossen, aber auch für Rührei und Pfannkuchenteig verwendet werden.
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