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Mintels Globale Lebensmittel- & Getränke-Trends haben dieses Jahr durch eine Reihe verschiedenster Ereignisse Veränderung erfahren. Die durch die Corona-Krise eingeführten Distanzierungsmaßnahmen brachten Verbraucher zum Umdenken und ließen sie neue Präferenzen erkennen. „Analoge“ Beschäftigungen wie Kochen oder Backen fanden zu neuer Popularität – Fähigkeiten, die sich sicherlich auch nach der Pandemie noch als nützlich erweisen werden.
Zudem haben rasant steigende Infektionszahlen, Todesfälle und zunehmende Arbeitslosigkeit dafür gesorgt, dass Konsumenten verstärktes Interesse an lokal und nachhaltig hergestellten Nahrungsmitteln zeigen, was wiederum die Nachfrage nach „Hightech-Ernten“ befeuern wird. Auch der Trend zur „Intelligenten Ernährung“ hat durch die Pandemie mehr Relevanz erfahren, da viele während beider Lockdowns versucht haben, sich fit und gesund zu halten.
Im ersten Part dieser zweiteiligen Artikelreihe analysieren wir, wie COVID-19 Mintels Trendtreiber „Die Welt im Wandel“ und „Hightech-Ernten“ unserer globalen Lebensmittel- und Getränke-Trends 2030 beeinflusst hat.
Die Welt im Wandel
Das menschliche Wohlergehen hat Verpackungsthemen in Corporate Social Responsibility (CSR)-Botschaften vorerst abgelöst.
Mintels Trendtreiber „Die Welt im Wandel“ beschreibt, welche Rolle Unternehmen bei sozialen und ökologischen Belangen zukommt. Durch Corona mussten Regierungen weltweit unvorhergesehene Kosten für die Gesundheit ihrer Bevölkerung und die Stabilisierung ihrer Wirtschaftskräfte in Kauf nehmen. Jetzt ist unternehmerisches Engagement gefragt, um Fortschritte bei wichtigen Anliegen zu erzielen.
Anfang 2020 lag der Hauptfokus vieler CSR-Bestrebungen von Lebensmittel- und Getränkeunternehmen auf der verantwortungsbewussten Verwendung von Kunststoffen. COVID-19 sorgte bei den Themen Lebensmittelsicherheit und Hygiene jedoch für verstärkte Bedenken – und ließ das Thema Plastik zumindest vorerst wieder in den Hintergrund treten.
COVID-19 nimmt Einfluss auf Verbraucherausgaben
In „Die Welt im Wandel“ stellten wir die Prognose auf, dass sich die Menschen bis 2030 vom ungezügelten Konsum abwenden und stattdessen nachhaltigere Einkäufe tätigen werden, z. B. durch verstärkte Unterstützung von ethischen und umweltfreundlichen Marken. Der Knackpunkt: Nachhaltigkeit hat meist seinen Preis. Aufgrund von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit achten derzeit viele Menschen auf ihre Haushaltsbudgets.
Für Lebensmittel- und Getränkehersteller besteht die Herausforderung darin, an nachhaltige Produkten zu erschwinglichen Preisen zu feilen, um sie einkommensübergreifend zugänglich zu machen.
„Weniger ist mehr” – sofern die Qualität stimmt
Aufgrund von Lieferrückständen, ansteigenden Preisen und Verarbeitungsskandalen griffen einige Verbraucher zu Proteinen auf Pflanzenbasis, wie etwa Bohnen und Hülsenfrüchten.
Pflanzenproteine wie etwa Bohnen und Linsen haben durch Verarbeitungsskandale in der Fleischindustrie starken Aufwind erfahren. Getreu dem Motto „weniger ist mehr“ versuchen Verbraucher, den Verzehr von tierischen Erzeugnissen einzuschränken und beim Einkauf jener Produkte auf höhere Qualität sowie ethische und ökologische Auszeichnungen zu achten. Der bewusste Konsum von Tierprodukten ist ein weiterer Schritt gen Nachhaltigkeit, den bis 2030 noch viele weitere Menschen gehen werden.
HIGHTECH-ERNTEN
Unterbrochene Lieferketten erhöhen das Bedürfnis nach innovativen Anbau- und Herstellungsmöglichkeiten
Der Mintel Trendtreiber „Hightech-Ernten“ beschreibt eine fortschreitende Entwicklung über die nächsten zehn Jahre, die ebenfalls durch COVID-19 beschleunigt wurde. Durch die im Frühjahr relativ plötzlich eingeführten Lockdowns und die damit einhergegangenen Hamsterkäufe kam es weltweit zu Lieferengpässen. Diese Lieferrückstände wie auch die erhöhte Besorgnis um die Lebensmittelsicherheit haben mehr Akzeptanz für landwirtschaftliche und wissenschaftliche Innovationen geschaffen, die es erlauben, neue und sichere Herstellungsprozesse zu erschließen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Regionalismus: Mintel-Studien zufolge haben Verbraucher infolge der Corona-Pandemie häufiger bei lokalen Händlern eingekauft. Zwecks stabiler Lebensmittelversorgung und transparenter Produktionsprozesse kann sich die lokale Herstellung als wesentlicher Vorteil erweisen – zusätzlich entfallen weite Transportwege.
Lebensmittelherstellung an neuen Orten
Gärtnern im Trend
Durch die Pandemie haben viele ihren grünen Daumen entdeckt und zu Hause bzw. in Gemeinschaftsgärten Obst und Gemüse angebaut. Mithilfe der „Grow Kits“ von Hamama können sich Verbraucher Kräuter- und Gemüsekeimlinge, auch Microgreens genannt, direkt auf der Fensterbank ziehen.
Expansion des Vertical Farmings
Der dänische Einzelhändler Irma hat bekanntgegeben, all seine Supermärkte mit der Vertical-Farming-Lösung von Infarm auszustatten. Dank dieser soll auf Pestizide verzichtet und bis zu 95 Prozent weniger Wasser verbraucht werden.
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