Käsekonsumenten verlangen mehr Informationen zu Umweltfreundlichkeit und Tierschutz

Käsekonsumenten verlangen mehr Informationen zu Umweltfreundlichkeit und Tierschutz

26/09/2016
Lesezeit: 3 Min.

Mintels Report Globale Lebensmittel- und Getränketrends 2016 prognostiziert, dass der Klimawandel die Lebensmittelindustrie dazu bringen wird, weiterhin mehr umweltfreundliche Inhaltsstoffe, Produktionstechniken und Verpackungen in ihre Entwicklungsprozesse zu integrieren.

Auch in der Käseindustrie gibt es einen wachsende Gruppe an Herstellern, die den Einsatz von umweltfreundlichen Verpackungen, grüner Energie und Tierschutz fördert. Laut Mintel sind umweltfreundliche und auf Tierwohl bezogene Kennzeichnungen die am schnellsten wachsenden ethischen Auslobungen auf Käseverpackungen.

Verbraucher wollen mehr Informationen über die Produkte, die sie kaufen, vor allem, wenn es um tierische Produkte geht. Laut einer Mintel Umfrage wünscht sich die Mehrheit der deutschen, italienischen, spanischen, französischen und polnischen Konsumenten mehr Informationen über die Herkunft der Milch in Käseprodukten.

Neben Angaben zur Herkunft der Inhaltsstoffe werden auch Logos rund um Tierschutz vermehrt verwendet. Denn nicht wenige Verbraucher interessieren sich für Tierschutz: einer von fünf britischen Milchkäufern ist zum Beispiel an Milchprodukten interessiert, die den Schutz der Tiere gewährleisten.

Immer mehr Käsehersteller geben Auskunft über das Wohl der Kühe, die die Milch für ihre Käseprodukte erzeugen. Die Milch für den Mellow Creamy Bite Size Cheese vom britischen Hersteller Calon Wen Organic zum Beispiel wird laut Hersteller von Kühen erzeugt, die auf „klee-reichen Weiden von Bio-Familienbetrieben in Wales grasen“. Die Milch für den Sharp Cheddar Cheese von der US-amerikanischen Marke Kindred Creamery soll wiederum von Kühen kommen, die „ungehinderten Zugang zum Freien haben“.

Organic Mellow Creamy Caws Hwylus Bite Size Cheese     Sharp Cheddar Cheese

Erneuerbare Energien als Marktchance

Immer mehr Käsehersteller vermarkten ihre Produkte zudem als umweltfreundlich; einige haben mitunter auch den Einsatz von erneuerbarer Energie und Ökostrom in ihre Marketingstrategie integriert. Immer mehr Verbraucher äußern verstärkt Interesse an grüner Energie: Ein Drittel der britischen Verbraucher sind zum Beispiel der Meinung, dass ein Unternehmen ethisch agiert, wenn ihre CO2-Bilanz positiv ausfällt.

Der britische Käsehersteller Wyke Farms gibt auf den Käseverpackungen an, grüne Energie zu verwenden, einschließlich Biogas, das aus dem landwirtschaftlichen Abfall erzeugt wird. Die Produkte von Wyke Farms tragen das Rote Traktor Logo, das neben Lebensmittelsicherheit und Tierschutz auch Umweltschutz gewährleistet. Durch die Verwendung eines solchen Logos sollen Verbraucher einfach Käsemarken identifizieren können, die unter Beachtung von Nachhaltigkeit hergestellt werden.

Mature and Creamy Grated Cheddar            Mature and Creamy Grated Cheddar back

Umweltfreundliche Verpackungen sind auf dem Vormarsch

Es überrascht nicht, dass Plastik im letzten Jahr das führende Verpackungsmaterial von Käseprodukten mit umweltfreundlichen Verpackungslabels war: Fast drei Viertel der weltweit neu eingeführten Käseprodukte mit Umwelt-Kennzeichnungen wurden in einer Plastikverpackung lanciert.

Für einen Premium-Look haben einige Käsemarken eine zweite Verpackung aus Pappe hinzugefügt, die wiederverwertbar ist und mehr Platz für Werbetext einräumt. Auf diesen Verpackungen können Käsehersteller Informationen über die Herkunft, Produktion und andere Details zur Nachhaltigkeit teilen. Die britische Supermarktkette Tesco verwendet zum Beispiel eine elegante schwarze Verpackung aus Pappe, die über den Produktionsprozess ihres Halloumikäse aufklärt.

Tesco Halloumi with Fresh Mint               Halloumi with Fresh Mint back

Käsehersteller haben die Möglichkeit, Nachhaltigkeit in ihre gesamte Lieferkette zu integrieren – und diese Aktivitäten über die Produktverpackung zu kommunizieren. Neben umweltfreundlichen Kennzeichnungen und Logos können Hersteller auch Hintergrundgeschichten über die nachhaltige Produktion von Käse oder Tierschutz-Logos verwenden.

Jennifer Zegler ist Globale Food & Drink Analystin bei Mintel. Vor ihrer jetzigen Rolle war sie für Mintels Reports Team mit Schwerpunkt auf Getränke und Verpackung tätig. Während ihrer Karriere hielt sie verschiedene Redakteursposten bei Lebensmittel- und Verpackungsmagazinen mit Fokus auf Backwaren, Snacking, Fleisch und Verpackungen.

 

 

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