Mintel, die weltweit führende Agentur für Market Intelligence, hat im neuen Zukunftsreport 2026 zur globalen Kosmetik und Körperpflege drei Schlüsseltrends herausgearbeitet, die die globale Kosmetik- und Körperpflegebranche (BPC) im Jahr 2026 und darüber hinaus prägen werden.

Bis 2030 wird Schönheit weit über die reine Ästhetik hinausgehen: Verbraucher:innen erwarten, dass Seren und Nahrungsergänzungsmittel künftig auch als Instrumente der Wellness-Diagnostik dienen. Zugleich verschiebt sich der Fokus von Resultaten hin zu emotionalem Erleben – Beauty wird zum Stimmungsregulator.  Zudem avanciert Unvollkommenheit zum neuen Nonplusultra.

Mintel Schlüsseltrends für 2026 lauten:

  • Schönheit von innen: Schönheit tritt in eine neue Phase, in der Gesundheit, Technologie und Personalisierung zusammenfinden.
  • Sensorische Synergie: Das wachsende Bedürfnis nach emotionalem Wohlbefinden markiert den Beginn einer sinnlich geprägten Evolution der Beauty-Welt.
  • Jenseits des Algorithmus: Revolution der Menschlichen Note: Verbraucher:innen suchen nach Schönheit, die menschlich, ausdrucksstark, echt und unvollkommen ist.

Schönheit von innen

Die Beauty-Branche bewegt sich seit jeher im Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Ästhetik. Doch bislang war diese Verbindung eher ein Marketingversprechen als wissenschaftliche Realität. Während Wellness-Kultur und Prävention schon länger präsent sind, rückt nun die zelluläre Gesundheit in den Mittelpunkt – gestützt durch neue technologische Möglichkeiten.

2026 wird zum Wendepunkt, an dem Schönheit und Gesundheit endgültig verschmelzen. Fortschritte in der Biomarker-Diagnostik, beim metabolischen Monitoring und in biointelligenter Technologie erreichen den Mainstream. Dadurch entstehen maßgeschneiderte Lösungen, die der Hydration, Zellregeneration und Energiebilanz zugutekommen.

Bis 2030 werden Haut und Haare als die zugänglichsten Biomarker des Körpers anerkannt. Beauty-Marken entwickeln sich zu vertrauenswürdigen Partnern präventiver Gesundheitsvorsorge – in direkter Konkurrenz zu klassischen Health-&-Wellness-Anbietern. Verbraucher:innen erwarten dann, dass ihre Feuchtigkeitscreme, ihr Serum oder ihr Supplement nicht nur verschönern, sondern zugleich Aufschluss über innere Gesundheit geben. Schönheit wird damit neu definiert: von der Kür zur Vorsorge – evidenzbasiert, personalisiert und präventiv.

Sensorische Synergie

Schönheit war schon immer multisensorisch – der Duft einer Lotion, die Textur einer Creme, das Funkeln dekorativer Kosmetik. Doch bislang galt Sinnlichkeit als Beiwerk, nicht als zentrales Kaufargument. Jetzt wandelt sich die Branche: Schönheit wird zunehmend erlebnisorientiert, mit sensorischer Stimulation als Haupttreiber der Produktwahl.

Das wachsende Bedürfnis nach emotionalem Wohlbefinden macht 2026 zum idealen Zeitpunkt für die sensorische Evolution der Beauty-Welt. Fortschritte in funktionalen Duftstoffen, Neurowissenschaft und immersiven Technologien wie Virtual Reality verwandeln tägliche Routinen in multisensorische Erlebnisse. Gleichzeitig sorgt der Trend zu achtsamer Selbstfürsorge dafür, dass diese Innovationen emotional tief resonieren.

Bis 2030 wird Schönheit nicht mehr nur an sichtbaren Ergebnissen gemessen, sondern an ihrer Fähigkeit, Emotionen zu regulieren und Erlebnisse zu schaffen. Design mit allen Sinnen wird sich über Beauty hinaus auf Bereiche wie Reisen, Gastgewerbe und Interior Design ausweiten. Erfolgreiche Marken werden sich dann weniger über klinische Wirksamkeit definieren, sondern über erlebnisorientiertes Storytelling.

Jenseits des Algorithmus: Revolution der Menschlichen Note

Das vergangene Jahrzehnt war geprägt von algorithmischer Perfektion – durch Filter, KI-generierte Inhalte und makelloses Marketing. Doch diese Ära neigt sich dem Ende zu. Unvollkommenheit, Handwerk und künstlerischer Ausdruck schaffen heute eine neue Form emotionaler Authentizität in der Schönheit.

Der Glanz algorithmischer Perfektion verblasst und Verbraucher:innen sehnen sich zurück nach Authenzität. Beauty soll wieder menschlich, ausdrucksstark und emotional spürbar sein – mit all ihren Ecken und Kanten. Diese „Revolution der menschlichen Note“ ist kein Gegenentwurf zur Technologie, sondern eine Neuausrichtung, soll sie doch menschliche Kreativität als ultimativen Luxus feiern und Technologie dazu nutzen, um Authentizität zu verstärken – nicht zu überlagern.

Erfolgreiche Marken verstehen Authentizität nicht als Marketingstrategie, sondern als gelebten Prozess – sichtbar in Produktentwicklung, Kommunikation und Markenführung. Offenheit über Herkunft, Herstellung und handwerkliche Imperfektion wird zum neuen Vertrauenssignal. Bis 2030 werden jene Beauty-Erlebnisse im Mittelpunkt stehen, die menschlich wirken, emotional berühren und sich nicht künstlich reproduzieren lassen. Die Zukunft der Beauty liegt nicht im Filter, sondern im Fingerabdruck.

Yvonne Bernhardt
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