Neue Entwicklungen, die Lebensmittel nicht anbauen, sondern im Labor züchten, so wie Fleisch aus der Petrischale oder tierfreie Milch aus dem Reagenzglas haben in den letzten Jahren für Furore gesorgt. Auf der diesjährigen Food ingredients Europe (FiE), wird Stephanie Mattucci, Global Food Science Analyst bei Mintel, die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich vorstellen. Hier haben wir eine erste Vorschau von wissenschaftlichen Durchbrüchen im Lebensmittelbereich erstellt, die Stephanie Mattucci auf ihrer Präsentation in der nächsten Woche vorstellen wird.
Vegetarisches Steak
Forschung von Mintel zeigt, dass einer von vier spanischen Verbrauchern angibt, künstlich hergestelltes Fleisch ansprechend zu finden, ebenso wie einer von zehn Verbrauchern in Frankreich und Deutschland.
Unilever und Givaudan, ein führender Geschmacks- und Duftstoffhersteller haben sich anderen Firme angeschlossen und mit der Wageningen Universität zusammen ein komplett pflanzliches Steak produziert, das einen ähnlichen Geschmack, Textur und Aussehen hat, wie Rindfleisch. Forscher an der Universität haben eine Technik entwickelt, die Scher-Zellen-Technologie nutzt um Gemüseprotein in eine geschichtete, faserige Textur verwandelt, die der Konsistenz von Steak stark ähnelt.
Tierfreie Milch
Synthetische Milchprodukte sind eine Lösung für Verbraucher, für die der negative Effekt von Milchkühen auf die Umwelt eine Sorge ist. Perfect Day, eine Firma aus Berkeley, Kalifornien, hat eigenen Angaben zufolge ein Produkt entwickelt, das im Geschmack, Verhalten und Nährwert, identisch zu Kuhmilch ist. Die Firma verwendet genetisch manipulierte Hefe, um durch Fermentierung Milchproteine herzustellen. Diese Proteine werden dann mit Wasser, Mineralien, pflanzlichen Fetten und Zucker gemischt, um das Produkt herzustellen.
Künstlich gereifter Brandy
Es sind nicht nur Ersatzprodukte für traditionell tierische Erzeugnisse in der Lebensmittelforschung, die durch Wissenschaft verbessert werden. Forscher in Spanien haben entdeckt, das wenn Brandy über drei Tage hinweg mit amerikanischen Eichenstücken gemischt wird und mit Ultraschall behandelt wird, die Charakteristiken eines zwei Jahre lang gereiften Brandys annimmt.
Obwohl diese Produkte nicht als Brandy verkauft werden könnten, bietet diese neue Technik interessante Möglichkeiten für den Produktentwicklungsprozess.
Synthetischer Wein
Das Weingut Ava in San Francisco, Kalifornien verkauft einen Wein, der angeblich den Geschmack, Aroma und Körper von hochqualitativem Wein nachahmt – aber keine einzige Traube enthält. Das Produkt hat die molekulare Struktur von Wein kopiert und mischt verschiedene synthetische Moleküle um das Geschmacksprofil zu erhalten. Inhaltsstoffe des Produktes sind Aminosäuren, Säuren, Zucker und flüchtige organische Lösungen, die gleichen chemischen Bausteine, aus denen auch herkömmlich hergestellter Wein besteht.
Setzt sich der Siegeszug der Wissenschaft in Zukunft fort?
Bahnbrechende Entwicklungen können Verbraucher davon überzeugen, ihre Meinung zu künstlich hergestellten Lebensmitteln zu überdenken, besonders da diese Produkte sich positiv auf die weltweite Lebensmittelversorgung ausüben würden.
Besonders die Hersteller von Alternativen zu tierischen Produkten bewerben ihre Produkte, indem sie die Kosten für die Umwelt (CO2, Wasser, Land) ihrer Produkte mit den enorm höheren Kosten für normales Rindfleisch vergleichen.
In nicht allzu ferner Zukunft wird sich die Zielgruppe dieser Produkte aber nicht mehr nur auf umweltbewusste Verbraucher beschränken, sondern auch auf Konsumenten, denen Produktqualität wichtig ist. Ein essenzieller Bestandteil hierbei ist jedoch, dass künstlich hergestellte Lebensmittel eine echte Alternative zu herkömmlichen Lebensmitteln sind.
Sieg der Wissenschaft auf der FiE
Diese Präsentation wir Sie durch die neuesten Innovationen führen und erkunden, welches Potential diese Produkte haben.
Tägliche Präsentation am Mintel Stand #0R81 – Hall 8:
Dienstag, 28. November 13:30 – 13:55h Stephanie Mattucci, Global Food Science Analyst, Mintel
Mittwoch, 29. November 13:30 – 13:55h Stephanie Mattucci, Global Food Science Analyst, Mintel
Donnerstag, 30. November 13:30 – 13:55h Stephanie Mattucci, Global Food Science Analyst, Mintel
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